Das Erlebnis vom 10.9.09 war anderntags physisch und psychisch spürbar. Wir hatten das Bedürfnis nach Ruhe, Wärme und Entspannung. Wir hofften, in der nördlichsten Stadt der Welt, in Hammerfest, ein gutes Plätzchen zu finden um uns dort einige Tage zu erholen. Wieder einmal lernten wir zuerst die Autogarage kennen. Oel lief aus und hinterliess auf dem Parkplatz eine schöne Lache. Alles nicht so schlimm, sei vermutlich nur altes Oel vom Wechsel des Schaltgetriebes. Nun gut, es war ja schliesslich auch Freitag und Zeit für Feierabend. Wir suchten uns ein schönes Plätzchen zum übernachten, den der Camping hatte bereits Saisonende. Wir fanden dies am äussersten Zipfel des Festlandes, wo als Sehenswürdigkeit uralte Steinhäufchen gekenntzeichnet waren. Ehrlich gesagt hätten wir nicht bemerkt, dass wir in der Wohnstube jrgendwelcher Steinzeitgenossen standen, wäre es nicht markiert gewesen. Wie auch immer, wir hatten einen prima Platz mit Sandstrand und glasklarem Wasser. Einzig 20 Grad Wärme fehlten zum baden. Aber was solls, immerhin sitzen wir mittlerweile bei 9 Grad draussen auf unseren Campingstühlen und geniessen jeweils den Apero. Man kann sagen, schon fast ein bisschen anklimatisiert. Als wir Hammerfest verlassen wollten, es war uns dann doch etwas zu karg und erneute Winde waren angesagt, gab das rechte Vorderrad unseres Pic Up's unglaubliche quitschende Geräusche von sich. Völlig resigniert standen wir am Strassenrand neben unsrem heissgeliebten Gefährt und dachten, was denn eigentlich los sei. Na gut, dann mal losquitschen zur nächste Garage. Zack, das Geräusch war weg. Vermutlich hat sich ein Stein jrgendwo im Rad, Bremsscheibe, oder was weiss ich wo, verklemmt. Jedenfalls konnte die Fahrt weitergehen. Unterwegs trafen wir per Zufall an einem Rastplatz auf unseren Windschattenspender vom Nordkapp, den Fahrer des Wohnwagens, hinter welchem wir uns nach unserem Schockerlebnis in den Schutz stellten. Er kam aus Dänemark und war mit seiner 85-jährigen Mutter für zwei Monate unterwegs in Skandinavien.
Nun sind wir in Alta gestrandet. Hier scheint alles ein bisschen lieblicher zu sein, es hat sogar Blumen an den Strassenrändern und wieder ein paar Bäume im Herbstkleid. Am wunderschönen Altaelv (Fluss) finden wir Zeit und Musse für einen Rückblick.